Jahr für Jahr steigen die Krankenkassenbeiträge. Erst Anfang des Jahres gab es Erhöhungen – nun kündigen die gesetzlichen Krankenkassen erneut weitere Steigerungen an. Bis zu drei Prozent Zusatzbeitrag drohen zum Jahreswechsel 2025/26. Schon jetzt haben neun Kassen ihre Beiträge zum 1. Juli erneut angehoben. Die Bundesregierung plant, die Kassen über den regulären Jahreszuschuss von 14,5 Milliarden Euro hinaus mit Darlehen zu stützen – anstatt das Problem an der Wurzel zu packen. Was wir erleben, ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck kapitalistischer Gesundheitspolitik:
Statt Solidarität regiert der Markt. Kliniken wirtschaften wie Konzerne, Medikamente werden teurer, Profite bestimmen die Versorgung. Währenddessen sollen Beschäftigte immer höhere Beiträge zahlen – während Reiche geschont bleiben. Denn Einkommen über 5.512 Euro im Monat bleiben beitragsfrei. Eine Anhebung dieser Grenze lehnt Gesundheitsministerin Warken (CDU) ab – angeblich, um „Facharbeiter“ zu schützen. In Wahrheit schützt sie hohe Einkommen. Hinzu kommt: In der Bundesrepublik konkurrieren 94 (!) Krankenkassen im kapitalistischen Wettbewerb – mit Werbung, Verwaltung, Boni-Programmen. Das frisst Ressourcen, ohne die Versorgung zu verbessern. Warum nicht eine solidarische Kasse für alle – ohne Konkurrenz, aber mit gleichem Zugang für alle Versicherten?
Im Sozialismus, etwa in der DDR, war Gesundheitsversorgung ein Grundrecht: kostenlos, wohnortnah, ohne Profitzwang. Heute dagegen ist sie ein Geschäft – und die Zeche zahlen die Werktätigen. Wer echte Gesundheit für alle will, muss das System überwinden. Gesundheit und Kapitalismus – das passt nicht zusammen.