1. Mai 2024 in Eisenhüttenstadt
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- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Mittwoch, 08. Mai 2024 14:45
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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1. Mai 2024 - Eisenhüttenstadt
9.30 Uhr, schwierig aber geschafft 35 Postkarten mit DDR Erfahrungen, der heutigen Lage und Friedenssehnsucht der Menschen der Welt, als auch 6 Spruchbänder mit Frieden, Freundschaft, Solidarität flatterten, sichtbar an den Drillings Birken auf dem „Linken Treff“ Platz auf der Insel, zu dem ab 14.00 Uhr mit der 1. Mai „Feier“ geladen wurde. Maidemo gibt es seit über 30 Jahren hier keine, dafür klammert sich Gewerkschaft und SPD, getrennt von „ uns“ auf den 50 Meter entfernten Areal seit 10 Uhr. Doch wir wollten wissen, unter welchen Sprüchen beide den Kapitalismus „Menschlicher“ machen gedenken. Versuch eines MdB SPD, uns die Werte der Demokratie der herrschenden Klasse zu erklären, klang wie ne Wahlrede und wie gehabt an uns hier unten vorbei.
Gewerkschaft in Hütte ist pflichtgemäß die IG Metall. Das „EKO“, gab einst unserer Stadt den Namen, ist längst nicht mehr der größte Arbeitgeber – im Pflege- und Gesundheitsbereich malochen weit mehr Lohnabhängige – verkündet immer noch stolz, daß es nur „Friedensstahl“ produziert, ob es die neuen Eigner auch so sehen?
So, nun zu unserem Auftritt. Wie macht zwei, aus kommunistischem „Altmetall“, neben den „Linken“, MLPD ( die uns Stand mäßig einluden) und sage und schreibe „Grünen“ auf ihr Anliegen und sich aufmerksam? Optisch, wie auf dem Foto zu sehen, Angebot, da improvisierten wir (scheinbar ganz gut), denn wir sammelten Ausgaben der jW (immer ein Zugmittel), dRF, Rotfuchs, Rote Hilfe, antifa, steckten das Abo Angebot unserer Zeitung mit hinein und packten ein handgemachten Flyer zu euren gekonnten Lesezeichen auf den Tisch. Neben kleine „Lockmittel“ für die Jüngsten, wurden die roten Äpfel mit einem Lächeln genommen. Diese Variante ermöglichte, daß wir unser Gesinnung nicht verkaufen mußten, sondern Interessierten im Gespräch überlassen konnten. Lag es daran, daß wir auch nicht mehr die Knusprigsten und am Rollstuhl gefesselt sind, daß vorrangig informierte und wissende Ältere uns aufsuchten? Fühlt sich manch wer so einfach doch noch gehört und gebraucht? Aber auch jüngere Besucher hörten sich an, was wir ihnen auf die To do Liste schreiben wollen. Schade, eine Gruppe aus dem hiesigen Asylbewerber Heim, deren Schicksal in den angebotenen Presserzeugnissen unsere Ehrlichkeit und Solidarität zum Ausdruck kommt, waren zwar neugierig, aber unserer Sprache nicht mächtig. Aufgefallen ist auch dieses Jahr die Frage, ob die KPD denn nicht verboten sei,. Was hat Neu Wessi seinerzeit eigentlich dem „Einigungsvertrag“ entnommen? Hier war „sattelfest“ von Nöten. Denke, die Fragen zur Haltung der KPD zu den aktuellen Kriegen nicht nur in meinem, sondern unserem Sinn beantwortet zu haben.
Resümee: da 3 mal nach unserem Programm gefragt wurde, packen wir es im nächsten Jahr mit auf den Tisch. Wenn die Vorbereitung und Durchführung ein Kraftakt, war er für unser Gewissen Ausdruck des Sinns unseres gelebten Lebens.
Wolfgang und Cornelia aus Eisenhüttenstadt (der einstigen ersten sozialistischen Stadt der DDR)