Der Palast lebt - trotz alledem
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- Kategorie: Inland
- Veröffentlicht am Donnerstag, 28. April 2016 18:27
- Geschrieben von estro
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Dem Erbe verpflichtet – Erinnerung pflegen
Die Wahrheit erkennen – Symbolik gestalten
Gegen Geschichtsentsorgung und Verfälschung
Die 26. Wanderausstellung des Freundeskreises ist dem 40. Jahrestag der Palasteröffnung gewidmet.
Die Eröffnung findet am 20. Mai 2016 19.30 Uhr im Nachbarschaftszentrum „Rudi“ in der Modersohnstraße 55, 10245 Berlin statt.
Dazu laden wir recht herzlich ein.
Zur Eröffnung sprechen:
Dr. Hans Modrow, Ministerpräsident der DDR a.D.
Rudolf Denner, Sprecher des Freundeskreises Palast der Republik.
Die Ausstellung kann vom 20. Mai bis 15. Juni besichtigt werden.
Öffnungszeiten: Mo - Do 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Fr 9.00 -16.00
Kontakt:
Rudolf Denner
030/9912254
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Dieter Lämpe
03342/318473
Nachbarschaftszentrum „Rudi“
030/2929603
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Erklärung des Freundeskreises zum 40. Jahrestag der Eröffnung des Palastes der Republik
Der Palast der Republik wurde in der Zeit von 1973 bis 1976 im Zentrum Berlins erbaut.
Nach einer Bauzeit von nur 32 Monaten wurde er im April 1976, also vor 40 Jahren, eröffnet.
Von seiner Anziehungskraft als Haus des Volkes zeugen 70 Millionen Besucher.
Hier fanden nationale und internationale Tagungen statt, hochrangige kulturelle Veranstaltungen mit Topstars aus Ost und West, hier wurden die Tage der Volkskunst zu Erlebnissen und Begegnungen vieler Bürger der DDR und deren Gäste. 13 sehr unterschiedliche gastronomische Einrichtungen boten 1500 Plätze.
Als Chefarchitekt trug Heinz Graffunder die Verantwortung für die Gestaltung des Palastes.
Die Verantwortung für die Bauausführung wurde Prof. Dr.- Ing. Erhardt Gißke übertragen.
Für das Palastfoyer zeichnete Prof. Dr. Wolf Jürgen Eisentraut verantwortlich.
Der wandelbare Saal mit bis zu 5000 Sitzplätzen war eine beachtliche, international anerkannte Meisterleistung seines Architekten Manfred Prasser.
Die „Gläserne Blume“ im Palastfoyer war der Treffpunkt für Verabredungen im Palast. Sie wurde von einem Kollektiv um Reginald Richter und Richard Wilhelm geschaffen.
Die Galerie im Palast mit 16 Gemälden renommierter DDR – Künstler war der bildkünstlerische Höhepunkt dieses Volkshauses.
In einem gesonderten Teil dieses Volkshauses befand sich der Sitz der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik.
2003 beschloss der Deutsche Bundestag den Abriss des Palastes der Republik, nachdem bereits 1993 die Berliner CDU die totale Entsorgung des damaligen Außenministerium der DDR, des Staatsratsgebäudes und des Palastes der Republik beschlossen hatte, obwohl sie dazu nicht berechtigt war.
Am 19. Januar 2006 bekräftigte der Deutsche Bundestag mit der Ablehnung des Antrags der Linksfraktion, den Abriss des Palastes zu stoppen und des von der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Antrags zum Abrissmoratorium erneut den Willen zur Vernichtung des Palastes der Republik.
Die Debatte im Bundestag mit anschließender namentlicher Abstimmung war lediglich eine Farce und diente der Täuschung der Öffentlichkeit.
Die entsprechenden Verträge mit Abrissfirmen wurden bereits Wochen vorher rechtskräftig von den zuständigen Behörden unterschrieben.
Die Abrissbefürworter mit Bundestagsmandat bzw. in Regierungsverantwortung ignorierten in ihrer Arroganz damit erneut die Meinungen, die u.a. in 880 Petitionen und jahrelangen Protesten der Bürger zum Ausdruck gebracht wurden und den Wunsch zum Palasterhalt nachhaltig artikulierten.
Viele damalige und aktuelle Meinungsäußerungen, auch von international renommierten Fachleuten, sind noch heute schallende Ohrfeigen für die Bundesregierung und diejenigen Bundestagsabgeordneten, die am 19. Januar 2006 für die Palastvernichtung stimmten.
Es bleiben, auch im 40. Jahr der Palasteröffnung einfache Wahrheiten:
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Weil dieses großartige Volkshaus unübersehbar ein Symbol der DDR war, musste es beseitigt werden.
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Die politisch gewollte Palastvernichtung war, ist und bleibt ein kulturpolitisches Verbrechen. Die daran beteiligten Bundeskanzler, Minister, Bundestagsabgeordnete u.a. schweigen auf diesen Vorwurf, der mehrfach vom Freundeskreis erhoben wurde.
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Auch „Bürgerrechtler“ der DDR versuchten sich als besonders willige Helfer bei dieser Geschichtsverfälschung und -entsorgung der DDR Geschichte zu profilieren.
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Am politischen Umgang mit dem Palast der Republik zeigt sich die Fragwürdigkeit eines Staates, der den Anspruch erhebt, freiheitlich und demokratisch zu sein.
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Die politisch gewollte Palastvernichtung wurde zum Symbol einer falschen Politik der Wiedervereinigung, des Umgangs mit deutsch/deutscher Geschichte und des Widerstands dagegen. Diese Erkenntnis behält auch 40 Jahre nach der Eröffnung des Palastes der Republik ihre Gültigkeit.
Die Arbeit des Freundeskreises geht weiter.
Grundlage dafür sind die 25 Thesen des Freundeskreises sowie Schlussfolgerungen aus der aktuellen Situation. Bisherige Schwerpunkte werden dabei mit neuen Akzenten verbunden und realisiert.
Der im März 2007 ins Leben gerufene Freundeskreis Palast der Republik vereint verantwortungsbewusste Bürger und prominente Persönlichkeiten aus ganz Deutschland.
Sie werden durch eine wirksame Erinnerungspflege fern ab jeder Nostalgie nicht zulassen, das dieses Volkshaus, wie beabsichtigt, aus der Erinnerungswelt vieler Bürger dieses Landes und kommenden Generationen getilgt oder verunglimpft wird.
Ein kulturpolitisches Verbrechen dieser Dimension und die Missachtung von Festlegungen des Einigungsvertrages wird nicht hingenommen, sondern auch künftig öffentlich angeprangert.
Die per Massenpetition erhobene Forderung nach uneingeschränkter Transparenz zu allen Vorgängen und Vorhaben, die den Schlossplatz in Berlin seit 1990 und künftig betreffen, wird angesichts unbefriedigender Aussagen des Bundestages aufrecht erhalten.
Sie wird als Zeichen der Hilflosigkeit und des mangelnden Willens der politisch Verantwortlichen, auf berechtigte Anliegen und Fragen interessierter Bürger wahrheitsgemäß zu reagieren, gewertet.
Der Freundeskreis hat der Stiftung „Humboldt Forum im Berliner Schloss“ und der Öffentlichkeit konkrete Vorschläge zur Erinnerung an den Palast der Republik im künftigen Humboldt Forum unterbreitet.
Sie betreffen beispielsweise die „Gläserne Blume“, die Gemäldegalerie, die Darstellung des Palastalltags, die Volkskammer, die Dokumentation typischer Palastveranstaltungen. Auch der jahrzehntelange Protest gegen die Palastvernichtung ist Gegenstand dieser Vorschläge.
Sie sind bereits Gegenstand von Gesprächen mit Verantwortlichen der Stiftung „Humboldt Forum im Berliner Schloss.“
Diese Gespräche werden fortgesetzt.
Wir rufen dazu auf, sich diesem Anliegen mit eigenen Aktivitäten anzuschließen oder im Freundeskreis aktiv mitzuwirken.
Grundlage und Orientierung dafür sind die 25 Thesen des Freundeskreises.
Berlin, April 2016
Freundeskreis Palast der Republik
Kontakte:
Rudolf Denner, Sprecher
Oelsnitzerstr. 9
12627 Berlin
Tel/Fax:030/9912254
mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dieter Lämpe, Pressesprecher
Tel: 03342/318473
Im Internet: www.palastschaustelle.eu