Redebeitrag des Genossen Alfred Fritz beim 29. Grenzertreffen der GRH am 25. Oktober 2014 in 15741 Bestensee
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- Kategorie: Partei
- Veröffentlicht am Donnerstag, 30. Oktober 2014 19:33
- Geschrieben von estro
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Werter Genosse Armeegeneral a.D. Heinz Keßler,
Liebe Angehörige der Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik,
liebe Genossinnen und Genossen,
ich überbringe herzliche Kampfesgrüße der Kommunistischen Partei Deutschlands. Die KPD kämpft, wie auch andere linke Organisationen, gegen Kriegspolitik und Sozialabbau der BRD-Regierung, aber mit der Konsequenz, daß Frieden und soziale Sicherheit nur durch Kampf zur Überwindung des menschenfeindlichen imperialistischen Systems, durch den Sozialismus gesichert werden kann. Solange die DDR an der Seite der Sowjetunion und anderer sozialistischen Staaten existierte, wurde bekanntlich der deutsche Imperialismus im Zaume gehalten, gab es Frieden in Europa. Dieses historische Verdienst mit dem bedeutenden Anteil der DDR darf niemals in Vergessenheit geraten. Kriege beginnen gewöhnlich mit Lügen und mit ins unermeßlich gesteigerter Hetze gegen den vermeintlichen Gegner. Vor wenigen Wochen begingen wir ja in einer Reihe linker Organisationen und Vereine den 65. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik mit Veranstaltungen, in denen die Lügen des Klassengegners zur DDR und gleichzeitig auch zur aktuellen Sicherheitspolitik Rußlands entlarvt, die sozialistischen Errungenschaften der DDR verteidigt und neue Kraft für unseren vorwärts gerichteten Kampf geschöpft wurde. Viele Bürger aus der DDR standen hinter uns im Bewußtsein der Erinnerung, was wir für ein friedliches und sozial gesichertes Leben geführt und was wir verloren haben.
Und Ihr, liebe Angehörige der Grenzpolizei/ Grenztruppen der DDR, standet in der ersten Reihe an der Staatsgrenze in Konfrontation mit unmittelbaren Provokationen mit euren im kalten Krieg gefallenen Kameraden, um das friedliche Aufbauwerk der DDR unter vollem Einsatz, wenn nötig mit eurem Leben zu schützen. Dafür gebührt euch ewiger Ruhm und Dank mit einem hervorragenden Platz in den Annalen der Geschichte der DDR.
Ihr könnt euch sicher sein, daß unsere ersten Worte bei der Festveranstaltung zu Ehren des 65. Jahrestages der Gründung der DDR der Würdigung eures Einsatzes galten mit dem Einlegen einer Gedenkminute für die an der Staatsgrenze der DDR vom Klassenfeind umgebrachten Grenzsoldaten einschließlich für Unteroffizier Egon Schulz anläßlich des 50. Jahrestages seiner Ermordung.
Die DDR prägte 40 Jahre lang an der Seite der Sowjetunion europäische Sicherheit und Frieden in Europa. Viele von uns haben die DDR von Beginn an mit aufgebaut und gestaltet, in ihr in Frieden und in sozialer Sicherheit gelebt und auch 40 Jahre gegen permanente Aggressionspolitik und Übergriffe verteidigt. Sie wurde auf den Trümmern, auf Not und Elend aufgebaut, was der deutsche Imperialismus hinterlassen hatte und die durch Embargo, ständige Stör- und Unterminierungsmaßnahmen in ihrem Aufbau behindert wurde. Umso höher sind die Leistungen und Errungenschaften einzuschätzen, die unter diesen Bedingungen unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei erreicht wurden. Sie sind so nachhaltig noch im Bewußtsein vieler Menschen, daß sich 2008 der CDU-Parteitag in Stuttgart genötigt sah, ein Grundsatzdokument zu verabschieden, der sogenannten“Verklärung der DDR-Geschichte“ zu begegnen. Das ist doch merkwürdig. Da gelten fast ein halbes Jahrhundert sogenannte „Richtlinien für die Behandlung des Totalitarismus“ in der Ausbildung, da schwingt jahrzehntelang die Stasikeule, da werden Schüler unentwegt durch Knabes Gruselkabinett geschleust. Und dennoch mußte der CDU Parteitag eingestehen: Die sozialistische Idee und Erinnerung an die erlebte DDR sind einfach nicht tot zu kriegen.
Die DDR war kein Unrechtsstaat, was es auch immer heißen soll. Aber als wir sogenannter Rechtsstaat wurden-also Diktatur der wirtschaftlich Mächtigen mit dem Klassenrecht der Monopolbourgeoisie - wurden wir mit Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit. Armut nie gekannten Ausmaßes konfrontiert, mit Menschen, die Müllbehälter durchwühlen, was wir vorher nicht kannten.
Wir konstatieren: 40 Jahre sind in der Weltgeschichte kurz. Doch sie sind lang genug, um sie als Zeit des Friedens, des Humanismus, der Völkerfreundschaft und Solidarität für immer ins Gedächtnis der Menschheit aufgenommen zu werden.
Ohne die unverklärte Bewahrung der Geschichte, keine klare Einschätzung der Lage der Gegenwart und keine feste Orientierung unseres Kampfes für die Zukunft. Geschichte ist für uns nichts Rückwärtsgewandtes, sondern zusammen mit unserer Weltanschauung das Fundament unseres der Zukunft zugewandten Kampfes, für eine Gesellschaft des Friedens und des Sozialismus.
Darum haben sich auch eine Reihe treu zur Sache stehende Bürger, darunter viele ehemalige Angehörige bewaffneter Organe, in linken Organisationen und Vereinen organisiert, um ihre Erkenntnisse und Erfahrungen weiter zu geben, sich der Lügen über die DDR entgegen zustellen und die Errungenschaften der DDR zu verteidigen. Das hat unschätzbaren Wert für den weiteren Kampf in Richtung Sozialismus.
Aber liebe Genossen, das reicht alleine nicht. Mit der Kraft von Vereinen ist es in der Geschichte noch nicht gelungen den Weg zum Sozialismus zu gehen. Dazu bedarf es einer straff organisierten geeinten Kommunistischen Partei leninistischen Typs. Einige haben das A B C des Marxismus-Leninismus nicht verinnerlicht oder vergessen, daß Lenin an die Spitze aller Überlegungen für die Entwicklung des revolutionären Kampfes die Frage stellte Was tun? Und er darauf die wissenschaftlich begründete Antwort gab, „beginnen wir mit dem Aufbau und der Organisation einer fest gefügten revolutionären Partei neuen Typs, gegründet auf der Weltanschauung des Marxismus, die sich von den reformistischen Parteien der II. Internationale inhaltlich und organisatorisch abgrenzt“ und in der Lage ist, den Kampf der Arbeiterklasse, breiter Schichten des Volkes gegen Krieg, Ausbeutung, Sozialabbau mit den Orientierungen zur Überwindung des Systems zu verbinden. Die Kommunistische Partei der Bolschewiki ist diesen Weg erfolgreich gegangen und später eine Reihe weiterer Kommunistischer Parteien, einschließlich die KPD, die die Völker auf den Weg zum Sozialismus führten.
Nach Zerschlagung der durch Vereinigung der KPD mit linken Kräften der SPD 1946 gebildeten SED durch die Konterrevolution wurde durch treu gebliebene Marxisten-Leninisten am 31. Januar 1990 noch in der DDRdie KPD wiedergegründet, die durch den Einigungs- in Verbindung mit dem 2+4 Vertrag für ganz Deutschland übernommen wurde. Sie steht in der Tradition des Kampfes der KPD Karl Liebknechts, Rosa Luxemburgs, Ernst Thälmanns und Wilhelm Piecks. Wir begehen also am 31. Januar 2015 den 25.Jahrestag der Wiedergründung der KPD, die wir mit einer Festveranstaltung in Berlin, Franz-Mehring-Platz würdigen und zu der auch die hier Anwesenden eingeladen sind. Mit der gegen Verfassungsrecht verstoßenden Eingliederung der DDR in die BRD bestehen nunmehr 2 Kommunistische Parteien, die durch unterschiedliche Kampfbedingungen geprägt sind, die DKP und die KPD und weitere Kommunistische Gruppierungen in den alten Bundesländern, die sich nach dem damaligen Verbot der KPD nicht der DKP 1968 anschlossen. Seitdem bemüht sich die KPD um deren Einheit in einer geeinten Kommunistischen Partei. Das stößt leider noch bei einigen Funktionären dieser Parteien Gruppierungen aus den alten Bundesländern auf Widerstand. Aber wir geben nicht auf. Zuletzt am 9. Juni 2012 riefen wir zu einem bundesweiten Treffen von Kommunisten auf, in deren Ergebnis wir ein Koordinierungsgremium bildeten, das sich die Aufgabe stellt, durch politisch-ideologische Abstimmungen und gemeinsame Aktionen eine Zusammenarbeit zur Einheit zu führen. Um jegliche Beliebigkeit von Übereinkünften auszuschließen haben wir 6 Grundanforderungen marxistisch -leninistischer Auffassungen als Voraussetzung hierfür gesetzt. Darunter gibt es einen Punkt, der die DDR als das Beste bezeichnet, was die revolutionäre deutsche Arbeiterbewegung in ihrer bisherigen Geschichte hervorgebracht und geschaffen hat. Diese Zustimmung ist für uns unverzichtbar. Sie schließt aus, mit Kräften zusammen zu gehen, die die DDR als Unrechtsstaat oder als revisionistisch-bürgerlichen Staat bezeichnen.
Genossen, warum gehe ich hierauf ein? Wir gehen in unserer Strategie und Taktik davon aus, daß der Imperialismus nur durch den Kampf um Mehrheiten gegen Kriegspolitik und Sozialabbau, für Frieden und Sozialismus überwunden werden kann, Mehrheiten in Gestalt des wirksamen Aufbaus einer antifaschistisch/antiimperialistisch-demokratischen Front als Keim einer Gegenmacht. Sie ist jedoch nur erreichbar, wenn es uns gelingt, eine geeinte Kommunistische Partei, die die Kraft und Ausstrahlung hierzu aufbringt, zu schaffen. Wenn wir ein Wesentliches aus dem Werden und Aufbau der DDR gelernt haben, dann ist es doch vor allem die Organisierung der Einheit antifaschistisch/antiimperialistisch-demokratischer Kräfte in Gestalt der Nationalen Front. Dazu bedurfte und bedarf es der geeinten revolutionären, einer marxistisch-leninistischen Partei. Ohne sie kein Fortschritt zur Überwindung des Imperialismus auf dem Weg zum Sozialismus!
In diesem Kampf wünschen wir uns Erfolg und rechnen wir auch auf Eure Unterstützung.