8. März, Internationaler Frauentag in Frankfurt (Oder)
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- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Donnerstag, 12. März 2020 12:12
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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Liebe Genossinnen und Genossen,
Traditionsgemäß haben wir von meiner Gewerkschaft, der EVG, zum Internationalen Frauentag unsere arbeitenden Frauen im Bahnhof Frankfurt (Oder) wieder mit Blumen überrascht, um ihnen und in Solidarität mit allen anderen Frauen bei der DB Regio Nordost, Mut zu machen, sich betrieblich und gesellschaftlich noch stärker einzumischen. Allen Frauen sollte mittlerweile klar sein, dass z.b. die Abschaffung des menschenverachtenden Paragraphen 218, die Gleichberechtigung bei gleicher Arbeit für gleichen Lohn oder die Vereinbarung von Familie und Beruf ohne einheitlichen und geschlossenen Arbeitskampf, sprich Klassenkampf nicht zu erreichen ist. Um dies zu erreichen brauchen wir ausnahmslos jeden Werktätigen aus der Arbeiterklasse, der willens ist, gemeinsam mit starken Betriebsräten, Gewerkschaften, politischen Parteien wie wir und linken Organisationen gegen die eingeschränkten Rechte der Frauen in und außerhalb der Betriebe zu kämpfen.
Bereits vor 30 Jahren, konnten Frauen in der DDR schon mehr Frauenrechte in Anspruch nehmen als heute in der Bundesrepublik überhaupt möglich ist. Davon zeugen unter anderem sozialpolitische Maßnahmen wie Mütterplan, Haushaltstag, mehr Urlaub für kinderreiche Familien, kostenlose medizinische Versorgung, ersatzloses streichen des Paragraphen 218, Kuren, Horte, ausreichend Kindertagesstätten, sogar „Kinderhotels“ für Schichtarbeiter, Ferienspiele, Klassenfahrten, Sporteinrichtungen, billige Urlaubsplätze, Qualifizierungen mit Frauenförderplan und vieles andere mehr. So selbstverständlich diese Maßnahmen für alle Frauen in der DDR waren, geblieben ist den heutigen Frauen davon nichts und jungen Frauen von heute, können von ihnen nur träumen. Viele dieser Vergünstigungen stemmten die Betriebe durch fleißige Arbeit damals selbst, aber auch der Staat trotz Wirtschaftsblockade und Embargopolitik.
Die Gewerkschaften haben heute immer noch die Pflicht, sich besonders auch für Frauenrechte stark zu machen, sie durchsetzen zu helfen und dabei Interessenvertreter nur der Werktätigen zu sein, wobei ein jedes Einzelmitglied auch zum selbständigen mittun aufgerufen ist.
In Frankfurt (Oder) verwirklichten wir als EVG/DGB – Mitglieder, aber auch als Kommunisten, diese Solidarität mit unserer Teilnahme an der Frauendemo am 8. März, die im Rahmen der 30. Brandenburgischen Frauenwoche vor dem Bahnhof Frankfurt (Oder) begann und vom Studierenden - Zusammenschluss „Viasorority“ organisiert wurde. Außerdem überreichte der DGB-Regionalvorstand allen anwesenden Frauen zum Beginn der Demonstration gelbe Rosen.
In der Eröffnungsrede der Organisatoren vor dem Bahnhof, sowie auf den Zwischenhalten während des Marsches durch die Frankfurter Innenstadt, wurde immer wieder die Bedeutung des internationalen Frauentages für die Frauen und die heranwachsenden jungen Mädchen hervorgehoben, sowie negativ erlebte Erfahrungen von Gewalt, dummen Frauenfeindlichen Witzen, sowie vom „anders Sein“ von Frauen, im Leben der teilnehmenden Studentinnen beschrieben. Kollegin Heidi Zeidler von unserer Gewerkschaft, betonte außerdem in einem ihrer Redebeiträge auch deutlich, dass der gewerkschaftliche Kampf um Frauenrechte auch bedeutet, den Mitgliederschwund in den Gewerkschaften aufzuhalten und ihm entgegenzuwirken. Sie rief daher alle Teilnehmer der Frauendemo auf, sich in ihren zukünftigen Betrieben und Arbeitsstätten gewerkschaftlich zu organisieren, um weiter für Frauenrechte einzutreten. An der Grenzbrücke zu Slubice, der „Friedensbrücke“, wie man sie auch in der DDR nannte, endete schließlich die diesjährige Frauendemo, zu der auch der DGB aufgerufen hatte, mit ca. 50 Teilnehmern.
Mit kommunistischen Grüßen aus Frankfurt (Oder), Jens Röstel