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Gedanken zum 135. Geburtstag von Ernst Thälmann

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Gedanken zum 135. Geburtstag von Ernst Thälmann

Christine Melcher, KPD Wasserkante

Liebe Genossinnen und Genossen, werte Gäste,

am 16. April 1886 wurde Ernst Thälmann in Hamburg geboren. Wie viele Kinder und Jugendliche damals musste auch er neben der Schule arbeiten. Für Hausaufgaben blieb da wenig Zeit.

Doch er nutzte jede sich bietende Gelegenheit, Bücher zu lesen und Aufführungen des Jugendtheaters zu besuchen.

Anlässlich seiner Schulentlassungsfeier 1900 wurde das Drama "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller aufgeführt.

Dieses Drama hat ihn so beeindruckt, dass er 1935, im faschistischen Gefängnis eingekerkert, schrieb: "Dieses Schillersche Freiheitsstück zerriss alle meine vorhandenen Zweifel mit einem Schlage, und viel freier und selbstbewusster entwickelten sich jetzt meine Gedanken zum "Sozialismus", ohne schon ernsthaft zu wissen, was eigentlich Sozialismus bedeutet und sein kann," (IML)

Was könnte der Auslöser für diese Gedanken gewesen sein?

  • War es das Selbstvertrauen Tells, den vor den Häschern des Landvogts Fliehenden trotz Gewitters über den stürmischen See in einem Ruderboot in Sicherheit zu bringen?

  • War es der übermenschliche Mut, den Apfel vom Kopf seines Kindes zu schießen?

  • War es Tells taktische Klugheit und seiner eigenen Kraft vertrauend, sich in die Gefangenschaft des Landvogts zu begeben, nachdem dieser sein Wort gebrochen hatte, Tell am Leben zu lassen, ihn dann aber doch ins Verließ werfen wollte?

  • War es der Rütli- Schwur der Eidgenossen: "Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod als in der Knechtschaft leben. Wir wollen trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen."(2. Aufzug, 2. Szene), die ihre persönlichen Auseinandersetzungen außen vor ließen, um gemeinsam gegen die drohende Gefahr der Unterjochung zusammenzustehen?

  • Oder war es der vereinte, erfolgreiche Kampf der Eidgenossen, die sich der Unterdrückung und Ausbeutung der Herren widersetzten?

Wahrscheinlich ist es die Summe.

Schiller hat aus persönlicher Erfahrung heraus mit Hilfe seiner Werke, die als Weimarer Klassik in die Literaturgeschichte eingegangen sind, versucht, die Menschen zum Nachdenken anzuregen, für eine lebenswerte Welt zu kämpfen.

In fortschrittlichen Ländern mit humanen oder sozialistischen Bildungssystemen gehörten die Werke der Klassik und besonders `Der Tell` selbstverständlich zum Lehrinhalt.

Ganz anders in der BRD. Vielleicht wird `Wilhelm Tell` an Gymnasien behandelt; in den Realschulen und in der Erwachsenenbildung, sprich Zweiten Bildungsweg, in der ich jahrelang als Dozentin Deutsche Sprache und Literatur unterrichtet habe, war die Behandlung dieses Dramas verpöhnt - ich habe mich davon natürlich nicht beeindrucken lassen!

Um den Briten Francis Bacon zu zitieren, der bereits im 18. Jahrhundert sagte: "Wissen ist Macht!" hat Ernst Thälmanns Zeit seines Lebens gelernt und ich rufe hier im Sinne Ernst Thälmanns auf:

Lest unsere Klassiker, lest die Werke von Marx und Engels, Lenin und Stalin.

Lasst uns gemeinsam für eine bessere Welt, für den Kommunismus kämpfen!

Rot Front!

 

 

Ernst Thälmann und die Kommunistische Internationale

 Thomas Schlaack, KPD Wasserkante

 Liebe Freunde, liebe Genossinnen und Genossen,

heute begehen wir den 135. Geburtstag unseres Teddy Thälmann.

Es ist viel bekannt über seine Zeit als Soldat im 1. Weltkrieg, über seine Führung des Hamburger Aufstandes, über seine Zeit als Vorsitzender des Kommunistischen Partei Deutschlands und des Roten Frontkämpferbundes,über seine Verhaftung , die Haftzeit in Gefängnissen und Konzentrationslagern bis zu seiner Ermordung im KZ Buchenwald durch die Schergen der deutschen Bourgeoisie, den Faschisten.

Aber Ernst Thälmann hatte auch eine führende Rolle in der Kommunistischen Internationale. Diese hatte sich im März 1919 in Moskau gegründet. „Die Kommunistische Internationale setzte das von Karl Marx und Friedrich Engels mit der I. Internationale begonnen Werk fort und übernahm, wie Lenin schrieb, „die Früchte der Arbeit der II. Internationale“, wobei sie aber deren opportunistischen, sozialchauvinistischen, bürgerlichen und kleinbürgerlichen Unrat beseitigte.“

Thälmann setzte sich schon in seiner Zeit als USPD-Funktionär für einen Anschluss der USPD an die III. Internationale ein. Im Jahr 1919 schrieb er in der „Hamburger Volks Zeitung“: „Nicht der Völkerbund der Imperialisten und des Kapitals kann den Sozialismus herbeiführen, sondern die Vereinigung der sozialistischen Proletarier aller Länder, getragen von der Solidarität, befreit von Hass und Neid, erfüllt von dem Sehnen der arbeitenden Klassen nach Glück und Wohlstand, Friede, Freiheit und Glück im eigenen Land und in der ganzen Welt, Beseitigung jeder Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, Errichtung einer Gemeinschaft der Gleichheit und der Solidarität, das ist das Ziel des Sozialismus“.

Auch nachdem der revolutionäre Teil der USPD sich mit der KPD zur Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands zusammengeschlossen hatte, kämpfte er immer für eine starke Bindung zur Kommunistischen Internationale. Von der Komintern und von der KPR (Bolschewiki) lernen war sein Motto.

Und natürlich von Lenin lernen, den er im Juni 1921 beim III. Weltkongress in Moskau kennen lernte. Dort vertrat Thälmann zuerst noch die Linie der „Offensiv Theorie“, das heißt Revolution um jeden Preis, auch in einer relativ aussichtslosen Position. Aber er war schnell bereit sich von der Richtigkeit der von Lenin und den russischen Kommunisten vertretenen Linie zu überzeugen:

Es wurde festgestellt, dass die erste Periode der revolutionären Bewegung nach dem Kriege vorüber sei, die Bourgeoisie ihre Herrschaft gefestigt habe und an der wirtschaftlichen und der politischen Front zur Offensive gegen die Arbeiterklasse übergegangen sei. „Die jetzigen Verteidigungskämpfe des Proletariats zu leiten, zu erweitern, zu vertiefen, zu vereinigen und – dem Gange der Entwicklung entsprechend – zu politischen Endkämpfen zu steigern ist und bleibt die Grundaufgabe der Kommunistischen Partei in der laufenden Krise“.

Ernst Thälmann entwickelte in der Folgezeit die KPD zu einer Partei neuen Typs, zu einer wahrhaft bolschewistischen Partei, geleitet vom demokratischen Zentralismus. Zu einer Partei, die die Einheitsfront befürwortete, aber Ihren Prinzipien treu blieb.

Er nahm auch an vielen Sitzungen des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale teil und war dort auch im Präsidium tätig. Auch hier trat er immer wieder dafür ein, die Positionen Lenins und der KPDSU zu übernehmen. Denn nach Thälmanns Meinung waren die Erfolge des ersten sozialistischen Landes der Motor für den weiteren Kampf zum Sieg des Sozialismus.

Ernst Thälmann kämpfte sowohl in der Kommunistischen Internationale als auch in der Kommunistischen Partei Deutschlands immer gegen Linkssektierertum und rechtsopportunistische Strömungen. Lenin und auch Stalin waren seine Vorbilder. Russland und später die Union der sozialistischen Sowjetrepubliken zeigten der deutschen und der internationalen Arbeiterklasse, dass es möglich war, die Diktatur des Proletariats, den Sozialismus erfolgreich aufzubauen.

Diese Haltung Teddys, diese Prinzipientreue, dieser Kampfeswille und trotzdem Realsinn für die jeweils herrschende nationale und internationale Lage muss auch heute unser Vorbild sein.

Wenn wir wirklich einen neuen Anlauf zum Sozialismus nehmen wollen, wenn wir aus der Arbeiterklasse wieder eine revolutionäre Klasse machen wollen, dann müssen wir wie Thälmann sein, von Lenin und Stalin lernen, und lernen, den Menschen aufzuzeigen, dass es keine Rettung der Menschheit gibt außer dem Sozialismus.

Rot Front!

 

 

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