XIV. Parteitag der KPD
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- Kategorie: Parteitage
- Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Februar 1939 14:50
- Geschrieben von estro
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30. Januar bis 1. Februar 1939, Draveil
Die Berner Konferenz wird in der Geschichte der KPD als XIV. Parteitag gezählt.
Berner Konferenz: vom ZK der KPD einberufene Beratung, auf der die vom faschistischen deutschen Imperialismus ausgehende unmittelbare Kriegsgefahr analysiert, die Durchführung der Beschlüsse der Brüsseler Konferenz (XIII.Parteitag) eingeschätzt und die Strategie und Taktik der Partei entsprechend der veränderten Situation sowie unter Berücksichtigung der durch die Volksfront in Spanien und Frankreich gesammelten Erfahrungenweiterntwickelt wurde.
Die Berner konferenz fand in Draveil (südlich von Paris) satt; Bern wurde aus konspirativen Gründen als Tagungsort angegeben.
Teilnehmer waren 22 leitende Funktionäre der KPD. Das Hauptreferat hielt Wilhelm Pieck.
Die Berner Konferenz beschloß einstimmig personelle Ergänzungen des ZK sowie die Resolution "Der Weg zum Sturze Hitlers und der Kampf um die neue demokratische Republik". Das Dokument stellte fest, daß das Hitlerregime durch seine Kriegspolitik die Existenz der deutschen Nation bedrohe. Es gelte, alle Kräfte für die Verhinderung eines Krieges einzusetzen. Falls es jedoch nicht gelingen sollte, den Krieg zu verhindern, müsse das deutsche Volk alle Mittel anwenden, um durch seine selbständige Aktion, im Bündnis mit der Roten Armee den Faschismus zu stürzen, den Frieden und die Freiheit Deutschlands zu erkämpfen.
Die Berner Konferenz übte Kritik an den maßgeblichen Führern der deutschen Sozialdemokratie, die, vom Antikommunismus befangen, die Schaffung der Einheitsfront der Arbeiterklasse und einer antifaschistisch deutschen Volksfront ernsthaft behinderten. Als konstruktiven Beitrag zur Sammlung aller Gegner des Hitlerfaschismus in einer antifaschistischen Volksfront entwickelte die Berner Konferenz das Programm für eine neue demokratische Republik, das die ökonomischen und politischen Grundlagen eines künftigen antifaschistisch-deutschen Staates skizzierte. Es ging davon aus, daß in der neuen demokratischen Republik der Faschismus völlig ausgerottet sein müsse und im Gegensatz zur Weimarer Republik nicht mehr die Großbourgeoisie, sondern die einige Arbeiterklasse im Bündnis mit anderen werktätigen Klassen und Schichten herrschen werde. Detailliert wurden die Staatsgrundsätze der neuen demokratischen Republik in der Innen-, Wirtschafts-, Sozial-, Außen- und Miltärpolitik sowie für andere Gebiete umrissen. in der neuen demokratischen Republik sollten für die Arbeiterklasse und ihre Organisationen alle Voraussetzungen gegeben sein, um die Mehrheit des Volkes für das sozialistische Ziel zu gewinnen.
Die Resolution "Die Mehrheit des Volkes für das sozialistische Ziel zu gewinnen" enthielt das Programm für die erste Etappe des Weges zur Eroberung der Politischen Macht durch die Arbeiterklasse. Mit ihm wiese die KPD als einzige organisierte politische Kraft in Deutschland den Weg zur Überwindung des faschistischen Regimes, zur Lösung der nationalen und sozialen lebensfrage des deutschen Volkes.