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KPRF: Historische Gerechtigkeit für Stalin

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14.07.2025

Stalin-portrait-kleinWir veröffentlichen an dieser Stelle eine Stellungnahme des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) zur Wiederherstellung der vollen historischen Gerechtigkeit in Bezug auf Stalin. Der Text beleuchtet die destruktiven Folgen der Beschlüsse des XX. Parteitags 1956, auf dem es zu einem scharfen Bruch mit der Politik Stalins kam, für die Partei und die kommunistische Bewegung. Trotz der Kürze ist es ein interessantes Dokument zur Parteigeschichte. Die Schlussfolgerungen sind unter anderem die Beschlüsse des XX. Parteitags als falsch zu beurteilen, die Stadt Wolgograd wieder in Stalingrad umzubenennen und einen Lehrgang für parteipolitische Bildung zu starten. Wir denken, dass es ein wichtiges Dokument der Diskussion der Internationalen Kommunistischen Bewegung ist.

 

Entschließung des XIX. Parteitags der KPRF „Über die Wiederherstellung der vollen historischen Gerechtigkeit in Bezug auf Josef Wissarionowitsch Stalin“

Die historische Vergangenheit Russlands und sein sowjetisches Erbe rufen wachsendes öffentliches Interesse hervor. Unser Land erholt sich von den Folgen der erstickenden Betäubung der Gorbatschow-Jelzin-Zeit. Immer deutlicher wird die unbestreitbare Tatsache: In der Epoche von W.I.Lenin und J.W.Stalin fanden die wichtigsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts statt – die Große Sozialistische Oktoberrevolution, die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, der Sieg über den deutschen Faschismus und den japanischen Militarismus, die Zähmung des Atoms und die Eroberung des Weltraums. Damals suchte man in einem erbitterten Kampf mit äußeren und inneren Feinden nach richtigen Wegen für die Entwicklung des Landes.

Josef Stalin nimmt einen besonderen Platz im Gedächtnis der Menschen ein. Sein Vorbild gehört zu den großen Vorfahren, die den Ruhm und die Macht des Vaterlandes geschaffen und unser Volk vor Versklavung und Untergang bewahrt haben. Stalin steht auf einer Stufe mit Alexander Newski und Dmitri Donskoi, Kusma Minin und Dmitri Posharski, Iwan III. und Peter dem Großen, Alexander Suworow und Michail Kutusow. Sein Name ist für immer in die Geschichte eingegangen, zusammen mit dem Namen von Wladimir Lenin, dem Begründer der sowjetischen Staatlichkeit. Millionen von Patrioten zogen in den tödlichen Kampf gegen das faschistische Unheil mit dem siegreichen Ruf „Für das Vaterland! Für Stalin!“.

Heute, da die NATO-Militärs ihre Aggression gegen Russland verstärken, stehen Wladimir Lenin und Josef Stalin mit uns in den Reihen der Kämpfer für die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Vaterlandes. Von ihnen lernen wir Prinzipienfestigkeit, die Fähigkeit zu denken und zu handeln. In ihren Taten und ihren Werken suchen wir Antworten auf die schicksalhaften Herausforderungen der Zeit. Von unseren Mentoren, den Mitverfassern unseres Siegesprogramms, lernen wir Entschlossenheit und Weisheit.

Das sowjetische Volk hat sich nie von Stalin losgesagt. Das Bild des fordernden und gerechten Führers wurde in den Herzen der Kommunisten und Parteilosen hochgehalten. „Stalin ist nicht mit euch!“ – sagte das werktätige Volk zu den sich breitmachenden Bürokraten, den Schurken und Faulenzern, den Veruntreuern des sozialistischen Eigentums. Im persönlichen Kampf um die Macht auf dem Weg des Verrats des großen Lehrers rutschten einige seiner Kandidaten aus.

Kurz nach dem landesweiten Abschied von Stalin schlug der Vorsitzende des Ministerrats der UdSSR, G.M. Malenkow, auf einer Sitzung des Präsidiums des Zentralkomitees der KPdSU vor, „die Politik des Personenkults zu beenden“. Er wurde von L.P. Beria unterstützt, der sich für eine innerparteiliche Verurteilung des verstorbenen Führers aussprach. Im Juli 1953 wurden diese Vorstöße jedoch auf dem Plenum des Zentralkomitees der Partei von A.A. Andrejew, I.F. Tewosjan und anderen Genossen zurückgewiesen. Die Position der Ablehnung von Angriffen auf Stalin wurde von W.M. Molotow beharrlich und vernünftig vertreten.

N.S. Chruschtschow legte seinen geheimen Bericht „Über den Personenkult und seine Folgen“ am 25. Februar 1956 vor, nachdem der XX. Parteitag seine Arbeit beendet hatte. Der Text des Berichts wurde den Mitgliedern des Zentralkomitees nicht zur Billigung vorgelegt und trug deshalb einen sehr tendenziösen Charakter. Dadurch wurden die Normen des Parteilebens, für die W.I. Lenin in den Gründungsjahren der russischen Sozialdemokratie energisch gekämpft hatte, verletzt.

Alle Generationen von Kommunisten sollten sich an das Gebot des Gründers des Bolschewismus erinnern: „Vertraut mehr auf das unabhängige Urteil der gesamten Masse der Parteiarbeiter: Sie und nur sie werden in der Lage sein, den übermäßigen Eifer der zur Spaltung neigenden Gruppen zu mäßigen, werden durch ihren langsamen, unmerklichen, aber beharrlichen Einfluss in der Lage sein, ihnen einen „guten Willen“ zur Einhaltung der Parteidisziplin einzuflößen, werden in der Lage sein, den Eifer des anarchistischen Individualismus abzukühlen, werden durch die bloße Tatsache ihrer Gleichgültigkeit in der Lage sein, die Bedeutungslosigkeit der von den zur Spaltung neigenden Elementen übertriebenen Unterschiede zu dokumentieren, zu beweisen und zu zeigen“.

Chruschtschow hat mit seinem gegen die Gebote Lenins gerichteten Verhalten seinen anarchistischen Individualismus, seine Hitzköpfigkeit und seinen Hang zur Spaltung voll zum Ausdruck gebracht. Indem er auf billige Reklame setzte, verunglimpfte er unbegründet die Ergebnisse von 30 Jahren Stalins Führung. Die erste Person in der KPdSU ging so weit zu sagen, dass Stalin militärische Operationen auf der ganzen Welt plante und an der Ermordung seines engsten Freundes und Mitarbeiters S.M. Kirow beteiligt war.

Der Rummel um die Aufdeckung des „Personenkults“ war ein grausamer Schlag für aufrichtige Kommunisten. Er war ein großzügiges Geschenk an die Feinde der Sowjetmacht und führte zu Schwankungen bei den Freunden und Verbündeten der UdSSR auf der Weltbühne.

Gleichzeitig sah sich Chruschtschows Team mit einem objektiven Mangel an Material konfrontiert, das Stalins Namen und seine Sache diffamierte. Heutzutage ist die Tatsache, dass gezielt daran gearbeitet wurde, authentische Dokumente aus den Staatsarchiven zu entfernen und dort Fälschungen einzufügen, zuverlässig nachgewiesen. Darüber hinaus hat unser Genosse, ein überzeugter Kommunist und Patriot W.I. Iljuchin überzeugend nachgewiesen, dass die Praxis der „Säuberung“ von Archivdokumenten unter Gorbatschow und Jelzin fortgesetzt wurde.

Die zweite Welle der „Entstalinisierung“, die mit den Beschlüssen des XXII. Parteitags der KPdSU verbunden war, hat der Sache des Sozialismus schweren Schaden zugefügt. Die ungezügelte antistalinistische Kampagne erwies sich als kolossaler Schlag gegen die Autorität der Partei und führte zu moralischer und politischer Verwirrung in der sowjetischen Gesellschaft. Eine tiefe Spaltung der sozialistischen Gemeinschaft wurde gesät. Der Abbruch der Beziehungen der UdSSR mit der Volksrepublik China und der Volksrepublik Albanien war vorprogrammiert. Dies war der Beginn einer schmerzhaften Krise in der internationalen kommunistischen Bewegung. Antisowjetische Aktivisten aller Couleur, westliche Geheimdienste und die berüchtigten „Dissidenten“ wappneten sich mit einem Trumpf im Informationskrieg gegen unser Land und den Sozialismus.

Der Marxismus-Leninismus lehrt, dass es für Kommunisten nur einen wahren Weg gibt – den Weg der historischen Wahrheit. Man muss sie kennen, verteidigen und wiederherstellen. Das Leben und der Kampf Stalins war, wie bei jeder historischen Figur, mit Unzulänglichkeiten und Widersprüchen verbunden. Aber die Korrektur von Fehlern und Irrtümern wurde in vielen Fällen von ihm selbst initiiert, was die die Grundlage für die weitere Stärkung der sozialistischen Legalität schuf.

Selbst in ihrer Gesamtheit sind die bekannten Kosten im Leben der Partei und des Landes unvergleichbar mit der Rolle Stalins bei der Verteidigung des lenin‘schen Kurses, bei der Gewährleistung der Einheit der Kommunisten, beim Aufbau der industriellen Macht der UdSSR und der Organisation des Kampfes gegen das faschistische Europa. Sein Beitrag zum Erreichen des Großen Sieges über den deutschen Nazismus und den japanischen Militarismus ist kolossal. Einem Menschen, selbst einer herausragenden Persönlichkeit, das Versagen zuzuschreiben, ist weder mit dem Partei- noch mit dem wissenschaftlichen Verständnis von Geschichte vereinbar.

Die Fehlerhaftigkeit von Chruschtschows Handeln wurde in der Führung von Partei und Staat erkannt. Infolgedessen wurde er von seinen Ämtern entfernt. Die Linie, die unbegründete Verurteilung Stalins abzulehnen, hat es immer gegeben. Ein würdiger Bezugspunkt war hier die weise Position der Kommunistischen Partei Chinas zum Verhältnis von Verdiensten und Fehlern Mao Zedongs.

In den Jahren der Führung der Partei und des Landes durch Leonid Breschnew hörte das Thema des „Personenkults“ auf, bei der Bewertung der historischen Rolle Stalins zu dominieren. Auf Initiative von K.U. Tschernenko wurde am Vorabend des 40. Jahrestages des Großen Sieges eine Reihe wichtiger Schritte vorbereitet. Es erfolgte jedoch keine volle Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit. Die Wahl von M.S. Gorbatschow zum Generalsekretär auf dem Plenum des Zentralkomitees der KPdSU im März 1985 war der Ausgangspunkt für die von Menschen verursachte Krise in der Partei und dann für die verbrecherische Zerstörung der UdSSR.

In der Arbeit der KPRF wurde die „Entlarvung“ Stalins durch Chruschtschow wiederholt als politisch schädlich und moralisch korrupt bewertet. Für echte Kommunisten und unsere Anhänger ist die Richtigkeit der Worte des legendären Stalin-Volkskommissars, Marschall der Sowjetunion D.F. Ustinow, offensichtlich: „Kein Feind hat uns in Bezug auf die Vergangenheit unserer Partei und unseres Staates sowie in Bezug auf Stalin so viel Ärger bereitet wie Chruschtschow mit seiner Politik“.

Die KPRF als ideologische Erbin der SDAPR – SDAPR (b) – KPR(b) – Allunions-Kommunistische Partei(b) – KPdSU – KP der RSFSR ist konsequent im Kampf gegen die Verfälschung der Geschichte der großen Sowjetära. Es ist an der Zeit, ausdrücklich die Notwendigkeit zu erklären, Josef Wissarionowitsch Stalin in vollem Umfang historische Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Der XIX. Parteitag der KPRF hält es für notwendig:

  • den Bericht von N.S. Chruschtschow „Über den Personenkult und seine Folgen“ auf der geschlossenen Sitzung der Delegierten des XX. Parteitags der KPdSU am 25. Februar 1956 als falsch und politisch voreingenommen zu bewerten. Der Text des Berichts enthält verfälschte Tatsachen und falsche Anschuldigungen gegen J.W. Stalin, verzerrt die Wahrheit über seine Staats- und Parteitätigkeit;

  • die Entschließungen und Beschlüsse des XXII. Parteitages der KPdSU in Bezug auf die Bewertung der Rolle und des Platzes Stalins in der Geschichte der Partei und des Landes als destruktiv anzuerkennen, die dem sozialistischen Aufbau in der UdSSR und der kommunistischen Weltbewegung großen Schaden zufügt haben;

  • an den Präsidenten der Russischen Föderation W.W. Putin zu appellieren, der Stadt Wolgograd und dem Gebiet Wolgograd ihre heroischen Namen zurückzugeben – Stalingrad und Oblast Stalingrad. Die Entscheidungen zur Umbenennung waren ungerechtfertigt. Sie entsprechen nicht den Interessen der Bewahrung des historischen Gedächtnisses und der Erfüllung der strategischen Aufgaben Russlands – Bekämpfung des Neonazismus, Verteidigung der Souveränität und der nationalen Sicherheit;

  • dass die Komitees der KPRF auf allen Ebenen und die Informationsdienste der Partei die Einschätzungen dieser Resolution aktiv in ihre Berichterstattung über aktuelle Themen des ideologischen Kampfes einfließen lassen; einen entsprechenden Lehrgang im System der parteipolitischen Bildung zu entwickeln und durchzuführen;

  • die Arbeit zur Bewahrung des Andenkens an Stalin, zur Erforschung und Förderung seines theoretischen und praktischen Vermächtnisses und dessen Umsetzung in die Aktivitäten der KPRF und der links-patriotischen Kräfte in der gegenwärtigen Phase fortzuführen.

 

Pressedienst des Zentralkomitees der KPRF 7. Juli 2025
https://kprf.ru/party-live/cknews/235885.html

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